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Statistik: Vorbeugung nötig?

Folgende Zahlen sind real!

Es gebe eine Krankheit, an der jedes Jahr etwas 8.000 Menschen in Deutschland versterben.

Eine Untersuchung hat ergeben, daß die Todesfälle praktisch ausschließlich in einer Risikogruppe auftreten.

Ob ein Mensch zur Risikogruppe gehört, läßt sich mit einem einfachen Test und mit sehr geringen Kosten ermitteln. Der Test ist hochgenau, falsch positive und falsch negative Ergebnisse gibt es nicht.

Wenn jemand zu einer Risikogruppe gehört, dann läßt sich durch eine mehr oder weniger einfache Umstellung der Lebensweise das Risiko, an dieser Krankheit zu versterben, um 100% senken.

Frage: Wie verhalten wir uns vernünftig?

  1. Nehmen wir an der "Vorbeugungs"-Untersuchung teil?
  2. Sollten wir, wenn wir der Risikogruppe zugehörig sind, Konsequenzen ziehen?
  3. Oder holen wir weitere Informationen ein? Welche?

Schade, daß ich mir die Frage selber ausgedacht habe und daher nicht selber antworten kann. Auf MEINE Antwort wäre ich auch gespannt gewesen...

Viel Spaß!


An MS sind ca. 160.000 Menschen in Deutschland erkrankt.

Ich glaube, mich erinnern zu können, daß in Deutschland täglich 10 Menschen die Diagnose MS erhalten. Das macht im Jahr etwa 4000.

"Meine" Krankheit ist also viel gefährlicher als die MS. Da _sterben_ nämlich 8000 im Jahr.

Es lohnt sich demnach, über die 100% Vermeidung nachzudenken, da wir ja schon über die bekannten 30% Progressionsminderung bei MS so erbittert diskutieren.


8.000/80.000.000 = 0,0001 oder 0,01% Risiko.

Bei einem kleinen Risiko lohnt es sich kaum, Vorsorge zu treffen. 100% sind eben nur 0,01%.

100% verringertes Sterberisiko: Das klingt viel.
0,01% verringertes Sterberisiko: Das klingt lächerlich.

Übrigens ist das auch ein Grund, warum ich den "30%" so mißtraue: Solange das nicht mit _absoluten_ Zahlen unterlegt ist, weiß ich doch gar nicht, ob das viel oder nur lächerlich ist!

Ich wünsche mir nicht mehr und nicht weniger als absolute Zahlen:

Um meine "Krankheit" zu enthüllen:

8.000 ist ganz grob die ungefähre Anzahl von Verkehrstoten in Deutschland. Die Risikogruppe sind die Verkehrsteilnehmer, vor allem mit PKW und Motorrad.

kommt wohl niemand auf die Idee, sein persönliches Risiko durch einschneidende Maßnahmen (Verzicht auf PKW/Motorrad) deutlich und meßbar zu verringern. Aus guten Grund!

Aber mein Risiko, an den Folgen der MS Schaden zu nehmen, soll ich mit einschneidenden Maßnahmen um 30% verringern; und wenn ich das nicht tue, dann handele ich verantwortungslos gegenüber der Gesellschaft, die für meine vorzeitige Pflegebedürftigkeit aufkommen wird!

In meinen Augen ist das alles nur kraus.


Posting von Matthias (Rechtschreibung von OL korrigiert):

Aber mein Risiko, an den Folgen der MS Schaden zu nehmen, soll ich mit einschneidenden Maßnahmen um 30% verringern; und wenn ich das nicht tue, dann handele ich verantwortungslos gegenüber der Gesellschaft, die für meine vorzeitige Pflegebedürftigkeit aufkommen wird!

Ich vermute kraus, weil falsch.

Nach meiner persönlichen Meinung ist es ein Roulettespiel mit Wahrscheinlichkeiten. Den erhofften Gewinn vermute ich in der Zeitdauer bis zur Pflegebedürftigkeit. Den Einsatz im Wohlbefinden bis zur Pflegebedürftigkeit (hängt ab von den "Treffern" der Entzündungen, Schmerz oder Ausfall).

Ganz krass glaube ich, daß die Dauer der Pflegebedürftigkeit bis zum Tod (Kosten) nicht vom Lebensalter abhängt, außer man kalkuliert die kostensparenden Efekte des vorzeitigen Todes durch gewisse Faktoren ein, Faktoren die mehr mit Alter als mit MS zu tun haben.

viele Grüße von Matthias


> Den erhofften Gewinn vermute ich in der Zeitdauer bis zur Pflegebedürftigkeit. > Den Einsatz im Wohlbefinden bis zur Pflegebedürftigkeit (hängt ab von > den "treffern" der Entzündungen, Schmerz oder Ausfall)

Genau, wir wetten. Jeder und täglich. Immer, wenn eine Folge nicht ganz sicher ist, kann man das eine "Wette" nennen.

Der Kauf einer Melone ist eine Wette. Ich hoffe darauf, daß sie schmackhaft und reif ist. Mein Einsatz ist der Kaufpreis und die Mühen des Transports.

Ich schließe die Wette dann ab, wenn mein Einsatz und die Gewinnerwartung mindestens ausgeglichen sind (faire Wette).

Ja, ja, und jetzt wetten wir in einem Spiel um die Gesundheit. Aber dazu hatte ich schon mal geschrieben, sorry die Wiederholung.


Erste Veröffentlichung: 2004 Hinweise, Anmerkungen, Fragen? © 2004-2005 Oliver Lenz
Letzte Änderung: 20.07.2005 Mail oder Gästebuch
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