Textentwurf für Einladungsflyer

Version vom 1. April 2015, 12:13 Uhr

Herr Oliver Lenz wohnt seit 1990 in der Wohnung Carl-von-Ossietzky-Str. 6, 14471 Potsdam.

2011 hat sein Vermieter ihm die Wohnung wegen Eigenbedarf gekündigt.

Herr Lenz ist allerdings schwer an Multipler Sklerose erkrankt. Die aktuelle Situation ist, daß er mit 100% Körperbehinderung die Pflegestufe 3+ (Härtefall) aufweist. Seine körperlichen Beeinträchtigungen nehmen weiter zu.

Trotzdem nimmt er, im Rahmen seiner Möglichkeiten, am Leben teil. Wichtig in diesem Zusammenhang ist seine Wohnung, die ausreichenden Platz für seine Kinder und zum Treffen mit Freunden und Bekannten bietet.

Eigenbedarf ist in diesem Land ein Kündigungsgrund. Aber muß unter diesen Umständen die kapitalistische Verwertungslogik nicht zurücktreten? Ist das Leben eines Menschen nicht höher zu werten als Kapital? Soll Herr Lenz seine letzten Lebensjahre nicht in vertrauter Umgebung verbringen dürfen?

Eine Zwangsräumung stellt eine enorme Bedrohung für seine psychische und damit auch für seine physische Gesundheit dar. Am Fall von Rosemarie F. (die 2013 nach ihrem Wohnungsverlust verstarb) wurde deutlich, dass Zwangsräumungen tragische Folgen haben können.

Der Hans-Beimler-Chor Berlin unterstützt mit diesem Konzert sein Mitglied Oliver Lenz. Wir singen mehrstimmige Lieder zum Thema "Arm & Reich", wie z.B.: Das Bankenlied, Kurze Anfrage, Ich wär so gerne Millionär, ein jiddisches Lied über ungerechtfertigte Mietzahlungen, usw.

Achtung: Jede*r sei sich bewußt: Er/sie kann als nächstes getroffen sein. Sowohl von einer Krankheit, als auch von Eigenbedarf!