Satire-flashmob am 18.01.14
Am 18.1. trafen sich Vertreter*innen des NaO-Prozesses Potsdam, aber auch uns unbekannte Gesichter, um 15:30 vor dem Filmmuseum. Es war kalt, Schnee lag - aber die Laune beliebig gut! Ca. 30 Leute staffierten sich zeitgemäß preußisch mit Langen-Kerls-Mützen aus. Die Polizeipräsenz ob der offiziellen Landtagseröffnung war allerdings riesig. Es kamen auch gleich zwei Polizisten und fragten, was wir tun, und ob das nicht etwa eine Demo werden soll. "Keinen Aufmarsch!" - war ihre Forderung. Den Leuten konnte geholfen werden. Wir wollten doch nur ein wenig Spaß mit unseren Tröten!
Erster Anlaufpunkt war das FHP-Gebäude. Wir drängten uns rein, denn, wie gesagt, es war kalt. Nach Sammlung zogen wir los. Tröten blasend, Sprechchöre rufend a la "Jetzt oder nie - Monarchie!!" und natürlich unser großes Banner tragend: "Golddach statt sozialer Wohnungsbau!" Und viele kleinere Schilder.
Wir zogen vom Stadtschloß zum Hauptbahnhof. Blieben dort einige Minuten stehen und gingen wieder zurück zum Schloß. Auf dem Rückmarsch begleitet von einem Polizeiauto. Aber davon abgesehen, hielt sich die Staatsmacht im Hintergrund.
Die Passanten lächelten überwiegend über unseren satirischen Spaziergang. Und immer wenn eine Straßenbahn vorbeikam, wurden wir besonders laut und zeigten unsere Transparente. So haben uns viele Potsdamer*innen wahrgenommen. Mehr wollten wir auch gar nicht: wahrgenommen werden, Spaß haben und auf die Verpulverung von öffentlichen Geldern satirisch antworten.
Ich finde ja auch, das Stadtschloß ist nicht häßlich. Nichtsdestoweniger schreiben wir das Jahr 2014 und da wird in anderen Formen gebaut, als 1750. Aus guten Gründen! 250 Millionen Euro plus Brückenneubau plus Verkehrswegeveränderung ist m.E. unangemessen. Jedenfalls fällt mir ohne Anstrengung viel besserer Gebrauch für dieses Geld ein.