Wir wollen zum Denken anregen

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Kieler Nachrichten
Sonnabend, 8. August 2020

Inhaltsverzeichnis

„Wir wollen zum Denken anregen“

Zwei Kieler Forscher stellen sich gegen alle anerkannten Corona-Experten. Ihr Buch ist ein Bestseller.

Das Buch „Corona Fehlalarm?“ von Prof. Karina Reiß und Prof. Sucharit Bhakdi steht seit Wochen auf Platz eins der Spiegel-Bestsellerliste. Das Ehepaar forscht und lehrt an der Kieler Universität. Im Interview erklären die Wissenschaftler, warum sie das Virus für weniger gefährlich halten als die Grippe.

In Ihrem Buch widersprechen Sie quasi allem, was wir in den letzten Monaten über den Virus gelernt haben. Sie halten es für vergleichsweise harmlos und die Corona-Maßnahmen für unbegründet. Fangen wir mit Ihrer Kritik zur Datenbasis an. Sie schreiben von Chaos, Planlosigkeit und wissenschaftlicher Unfähigkeit bei der Testung. Was ist Ihrer Meinung nach falsch gelaufen?

Karina Reiß: Das Robert-Koch-Institut (RKI) stellt die Krankheits- und Todesfälle verzerrt dar. Es wird nicht erklärt, daß die Anzahl der Infizierten nach Berichten internationaler Studien sehr viel höher sein muß und die der ursächlichen Toten sehr viel niedriger. Während weltweit unzählige Veröffentlichungen, unter anderem auch die Heinsberg-Studie, eine Sterblichkeitsrate von 0,2 Prozent ermitteln, nennt das RKI eine Sterblichkeitsrate von fünf Prozent. Damit wäre das Virus hochgefährlich. Ist es aber nicht. Denn: das RKI registriert jeden positiv Getesten als neuen Fall, ohne zwischen Infektion und Erkrankung zu unterscheiden, wie es die Infektionskunde gebietet. Und jeder Verstorbene, bei dem das Virus nachgewiesen wurde, fließt in die Statistik ein. Selbst wenn er nie erkrankt ist, aber vom Auto überfahren wird, zählt er als Corona-Opfer. Das verstößt gegen ärztliche Leitlinien.
Sucharit Bhakdi: Außerdem muß man die Testergebnisse in Relation setzen zur Anzahl der Testungen. Das ist nicht geschehen. Fährt man Tests hoch, steigt bei einer relativ harmlosen Infektion mit hoher Dunkelziffer die Anzahl der positiven Ergebnisse. Wenn Sie also die Testungen verdoppeln und es verdoppeln sich die Infektionszahlen, dann ist das Ergebnis im Prinzip gleich. Vor diesem Hintergrund wird klar: Es hat nie eine exponentielle Wachsturmskurve gegeben, es gab keine Explosion der Zahlen. Daß trotz Abflauen der Epidemie weiter breit getestet wurde, ist unseriös, denn es gibt keine absolut sicheren Tests und je mehr man testet, umso mehr erhöht sich die Zahl der falsch-positiven Ergebnisse. Per Definition ist eine Epidemie übrigens dann zu Ende, wenn die nationalen Referenzlabore keine Viren mehr finden. Und seit April werden dort keine Viren mehr gefunden.

Wieso aber halten Sie das Sars-CoV-2-Virus für harmloser als Grippeviren?

Reiß: Beide haben sie etwa die gleiche Sterblichkeit. Und die normale Grippe ist definitiv keine Epidemie von nationaler Tragweite. Wieso soll es also bei Covid-19 so sein? Außerdem gibt es schwere Grippesaisons wie vor zwei Jahren, wo die Sterblichkeit vielfach höher ist als bei Covid. An der Grippe sterben überwiegend Ältere, aber eben auch junge Menschen. An Covid sterben nur Menschen mit Vorerkrankungen, uns ist kein anderer Fall bekannt. Und: Bei den unter 65-Jährigen liegt die Sterberate bei 0,002 Prozent, das heißt unter 65 läuft praktisch niemand Gefahr, an Covid zu sterben.

Mediziner sahen die Gefahr auch darin, dass Covid-Patienten schwere Folgeschäden davontragen können.

Reiß: Covid-19 ist eine Erkrankung der Atemwege. Das Virus kann auch einzelne Organe befallen, so ist es bei vielen anderen Vorerkrankungen auch. Das ist hinlänglich bekannt, auch keine Besonderheit von Covid, wie es gerne dargestellt wird.

Sie sagen, die Epidemie sei vorbei, und Sie befürchten keine zweite Welle. Warum?

Bhakdi: Dazu muss man erklären, dass die Immunität gegen dieses Virus auf zwei Säulen beruht: Auf Antikörpern und Killerzellen (T-Lymphozyten). Die Antikörper bekämpfen die Viren, bevor sie in die Zellen eindringen. Und diese befallenen Zellen werden dann von den spezifischen Killerzellen erkannt und zerstört. Nun ist es ja so, dass viele Menschen trotz Infektion mit dem neuen Sars-CoV-2 nicht krank werden, weil 80 bis 90 Prozent der Nordeuropäer diese spezifischen Killerzellen zur Corona-Abwehr bereits in sich tragen. Den Beweis dafür haben zwei neue Studien aus Tübingen und den USA erbracht. Die Tübinger haben kältekonserviertes Blut von 180 Menschen getestet. Diese stammen aus den Jahren vor 2019, bevor es das Virus gab. Die Killerzellen bei 80 Prozent der Menschen haben Sars-CoV-2 erkannt. Sie wurden erkannt, da sie ähnlich aussehen wie von anderen Corona-Viren befallene Zellen. Corona-Viren gibt es schon sehr lange, und die Menschen haben eine entsprechende Immunität aufgebaut. Man nennt das Herdenimmunität. Damit ist jeglicher Sinn einer Impfung in der breiten Bevölkerung dahin, denn die Immunität existiert bereits

Mit einer Impfung könnten sich aber Risikogruppen schützen, für die das Virus unbestritten lebensgefährlich werden kann.

Bhakdi: Grundsätzlich ist die Idee richtig. Leider funktionieren Impfungen bekanntermaßen bei der Risikogruppe Ü80 nur mit Verstärkern, bei denen die potenziellen gefährlichen Nebenwirkungen ausgiebig geprüft werden müssen. Die Impfungen, die gerade entwickelt und in Deutschland an Menschen getestet werden, sind genbasiert und damit brandgefährlich. Genaugenommen wird das Gen eines Virus-Teils geimpft. Das Ziel, eine Immunabwehr gegen das Virus zu bilden, könnte damit zwar erreicht werden. Aber es gibt die Möglichkeit von Autoimmunreaktionen. Aufgrund der vorhandenen „Herdenimmunität“ werden bei 80 Prozent der Menschen die Killerzellen die Zellen erkennen und zerstören, die die Virus-Proteine produzieren. Wann und wie Autoimmunerkrankungen dann auftreten, ist überhaupt nicht erdacht und erforscht. Bereits immune Menschen damit impfen zu wollen, ist also schlichtweg unverantwortlich. Was zur Zeit läuft, sind unethische Menschenversuche ohne jeglichen Sinn.
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