Gedächtnisprotokoll Rollstuhlunfall im Bus

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  • Am Donnerstag, 9.7.2009: Abfahrt ca. 11:20 Uhr mit dem Bus 695 vom Bahnhof Park-Sanssouci, Richtung Forststr./Schlüterstr. Ich benutze meinen neuen Stoßhebelrollstuhl, den ich seit vier Wochen besitze. Ich will, wie jeden Donnerstag, zur Montessorischule in der Schlüterstraße zur Leitung der Go-AG.
  • Der Busfahrer sah mich, hat mir die Rollstuhlrampe ausgeklappt und hat mich reingeschoben.
  • Der Bus ist leer, außer mir nur noch ein anderer Fahrgast.
  • 100 m weiter, in der Unterführung am Bhf. Park-Sanssouci unmotiviertes (!) scharfes Bremsen vor der 90°-Kurve am Ausgang.
  • Der Rollstuhl kippt mit mir seitlich um! (Ich stand wie immer und natürlicherweise quer zur Fahrtrichtung)
  • Ich stürze mit dem Oberkörper seitlich auf den rechten Handhebel bzw. dessen Handgriff.
  • Ich liege mind. fünf Minuten und brülle wie von Sinnen vor Schmerz.
  • Der Busfahrer (Herr K.) hielt sofort an. Der weitere Fahrgast (sicherlich ein Student) kümmerte sich um mich und wollte mich aufheben. Ich wollte aber nur liegen.
  • Ich schreie (sinngemäß): Warum fahren sie so verrückt, ich habe mir bestimmt die Rippen gebrochen!
  • Antwort: Ich bin normal gefahren. Und (2x): Das war keine Absicht.
  • Der Busfahrer bot mir an, einen Krankenwagen zu holen. Das habe ich schließlich abgelehnt, denn bei Rippenbruch kann auch der beste Arzt nichts machen. Zudem warteten die Kinder auf mich.
  • Beim Aussteigen (über die ausgeklappte Rampe) fragte ich den Fahrer nach seine Namen. Herr K. sagte dabei, er würde auch eine Notiz über den Vorfall machen.
  • In der Schule wartete Frau Wohnig auf mich. Sie machte die AG und brachte mich bei Bedarf zur Toilette.
  • Um 13:30 Uhr brachte Frau Wohnig mich zum Chirurgen Dannenberger. Nach Röntgen die Diagnose: 7. Rippe gebrochen, 1°
  • Außerdem habe ich mir die rechte Schulter gezerrt: Ich habe erhebliche Schmerzen in der rechten Schulter.

Um mal klar zu sagen: Selbst für 1.000.000 € würde ich diesen Schmerz nicht noch mal erleben wollen.
Das lasse ich nicht auf sich beruhen! Ich habe einen RA (Leif Steinecke) beauftragt, für mich tätig zu werden.

  • Montag, 13.7.: Hautemphysem (Lufteinlagerungen) im gesamten Körper unter der Haut, aufgeblähtes Gesicht
  • Einweisung am 14.7. ins KH
    • nach CT neue Diagnose: 7. und 8. Rippe gebrochen. Siehe Bild sowie 3cm Lungenverletzung
    • sofortige OP: Schlauch zur Thoraxdrainage gelegt. Die OP fand unter örtlicher Betäubung statt und war sehr schmerzhaft. Wer es nicht glaubt, lasse sich einen 1-cm-Sclauch durch die Rippen bis zum Rippenfell schieben.
  • Freitag, 17.07 erneutes CT
    • -> es sieht gut aus!
  • Mo, 20.7.: erneutes CT.
  • Mi, 22.7.: erneutes CT, danach erfolgte die Entlassung. Weiter zur Epikrise
  • Do/Fr (23./24.7.): Ich überstehe die erste Nacht ohne Schmerzmittel.
  • Mi, 29.7.: Frau Dr. Boschmann kommt zum Hausbesuch zu mir und zieht die Fäden.
  • Sa, 1.8.: Ich bewege mich zum ersten Mal wieder die Treppe von meiner Wohnung herunter. Mit deutlicher Hilfe, aber immerhin
  • So, 9.8.: Ich komme zum ersten Mal wieder selbständig die Treppe zu meiner Wohnung hoch. Geringe Blutverluste durch das ständige Schleifen meines linken Fußrückens über die Treppenstufen nehme ich liebend gerne in Kauf.
  • Fr, 14.8.: Start einer dreiwöchigen stationären Rehabilitation in Wolletzsee: http://www.ahg.de/AHG/Standorte/Wolletzsee/index.html
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