Innerkirchlicher Mißstände

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Nachdem sich seit dem 12. Jahrhundert immer mehr Menschen von der Kirche abwandten und religiösen Gegenbewegungen anschlossen (Katharer und Waldenser), suchte die Kirche einen Weg, wie sie hier gegensteuern könnte.

das entstehen großer Ketzergruppen bedroht die Kirche existenziell.

Im 12. Jahrhundert nach Christus verliert die katholische Kirche an Glaubwürdigkeit in der Bevölkerung. Die Kirchenmänner Roms sind mehr mit der Ansammlung von Reichtümern beschäftigt, als mit der kirchlichen Lehre und dem Seelenheil ihrer Gläubigen. Zugleich ist dies eine Zeit, in der die Lebensbedingungen der Menschen schlecht sind: Es gibt viel Hunger und große Not. Das Leben ist für die Gläubigen ein Jammertal, sie suchen Halt in der Frömmigkeit und all ihre Hoffnung richtet sich auf ein gutes Leben nach dem Tode. Aber wer kann ihnen ihr Seelenheil garantieren? Von der katholischen Kirche, die sündig in Saus und Braus lebt, wenden sich immer mehr Menschen ab.

Zu dieser Zeit entsteht im Süden Frankreichs und in Oberitalien eine neue Kirchenbewegung, gegründet durch die Katharer, die "Reinen", wie sie sich nennen, und die Waldenser. Sie leben im Gegensatz zu den katholischen Kirchenleuten in Armut. Für sie sind materielle Dinge ein Werk des Teufels, sie predigen die Botschaft des Evangeliums und sind davon überzeugt, dass nur durch Askese die Seele gerettet werden kann. Die Katharer gründen eigene Bistümer und setzen eigene Bischöfe ein. Enttäuscht von den Kirchenfürsten in Rom, schließen sich ihnen immer mehr gläubige Christen an.

So entsteht eine Gegenkirche, die nicht nur dem Papst eine Dorn im Auge ist, sondern auch die politischen Machtverhältnisse im Süden Frankreichs bedroht, denn die Anhänger der "Reinen", zu denen auch Fürsten gehören, lehnen auch den Eid auf den König ab. Noch nie in ihrer Geschichte ist die katholische Kirche durch Häretiker, Abweichler ihres Glaubens, so existenziell bedroht. Völlig verunsichert im Umgang mit den Ketzern, überredet Papst Innozenz III. den französischen König 1209 zu einem Kreuzzug gegen die Katharer. Zwanzig Jahre später endet der Kreuzzug, der mehr und mehr in einen Eroberungsfeldzug gegen die Grafen des Südens ausartet und zu einer Machterweiterung des französischen Königs führt. Das Problem der Ketzerei kann damit aber nicht gelöst werden. Die Häresie existiert weiter.

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