Kriterienliste Wohnung fuer Oliver Lenz

Aus cvo6
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(Stand: 19.5.2014)

  • Die Wohnung muß ebenerdig oder mit einem Aufzug versehen sein. Zwar könnte gesagt werden, daß die jetzige Wohnung sich auch im 3. OG ohne Aufzug befindet. Aber: Dann muß ich die Treppenraupe benutzen. Das bedeutet zum einen, daß Treppenhaus groß sein muß, aber zum anderen und vor allem: Die Nachbarn müssen die erheblichen Geräusche der Treppenraupe (http://www.youtube.com/watch?v=B9-gvEoHiOI ) ertragen. Das mag ja tagsüber auch gehen. Aber was ist Mittags? (Mensch stelle sich vor, im Hause wohnt ein Baby.) Was in der Nacht, wenn ich erst um 02:00 Uhr wiederkomme? Darf ich dann nur noch bis spätestens 22:00 Uhr aus dem Haus gehen?? Was ist, wenn die Nachbarn des Lärms wegen ihre Miete kürzen? Dann ist doch der Streß mit dem Vermieter vorhersehbar! Vom Streß mit den Nachbarn abgesehen. Jetzt könnte mensch zwar sagen, die jetzigen Nachbarn akzeptieren es doch auch. Aber 1. ist in diesem Altbau die Geräuschdämmung gut und 2. bin ich hier der Mieter mit der längsten Mietdauer. Die Altmieter kennen mich und meine Situation. Und die Neumieter mieten ihre Wohnung unter diesen Bedingungen.
  • Türen müssen breit genug für meinen Rollstuhl sein. Insbesondere die Badezimmer/Toilettentür. Meine jetzige Badezimmertür ist 70 cm breit (lichte Breite der Türöffnung) und gerade so (!) ausreichend, damit ich mit meinem Rollstuhl rückwärts (!) hindurchgezogen werden kann.
  • Eine normale Duschkabine ist für mich unmöglich zu benutzen. Wenn die Kabine nicht ebenerdig ist, komme ich mit dem Rollstuhl nicht herein. Im übrigen kann ich nicht stehen. Sollten feste Griffe installiert sein, kann ich für wenige Sekunden stehen, aber ich kann mich nicht bewegen. Die Pflegekraft, die mich hinstellt und wäscht, benötigt natürlich ebenfalls Platz.
  • Das Badezimmer muß groß genug sein,
    • damit mein Aufstehlifter dort rangieren kann. Mein Aufstehlifter ist 60 cm breit und 122 cm lang.
    • weil ich sehr oft mit ausgestreckten Beinen im Rollstuhl sitze. Aufgrund meiner spastischen Lähmung können dann meine Beine nicht eingeknickt werden. Der Rollstuhl muß trotzdem rangieren.
  • Das Toilettenbecken muß unterfahrbar (mit dem Aufstehlifter) sein. Damit ich mit dem Lifter auf das Toilettenbecken abgesetzt werden kann.
  • Sinnvoll ist, wenn die Badewanne mit dem Lifter unterfahrbar ist. Dann kann ich mit dem Lifter in die Wanne oder auf das Wannenbrett. Gegenwärtig geht dies nicht, und für das Umsetzen vom Rollstuhl auf das Badebrett zum Duschen ist erhebliches know-how oder zwei Personen erforderlich. Eine Person stützt meinen Rücken, während die andere Person meine Beine in die Wanne hebt. Ohne die erste Person würde ich gnadenlos, aufgrund der Spastik, nach hinten umkippen. Bzw., seit ich meinen Badewannensitz habe, nach vorne rausrutschen. (Mensch stelle sich ein Brett vor; das trifft es ganz gut. Ein Brett läßt sich auch nicht in der Mitte knicken.)
  • Die Wohnung muß hell sein. Da ich wenig die Wohnung verlassen kann, benötige ich wenigstens helle Räume, um einer "Winterdepression" vorzubeugen (http://de.wikipedia.org/wiki/Winterdepression).
  • Die Wohnung muß einen Balkon haben. Der Grund ist derselbe: Ich kann meine Wohnung wenig verlassen und möchte wenigstens im Sommer zum Frühstück unter freiem Himmel sein. Zudem verursacht meine Immobilität ein erhöhtes Risiko einer Lungenentzündung. Von daher ist frische Luft eine Lebensnotwendigkeit. Der Balkon muß dabei so groß sein, daß ich mit dem Rollstuhl rangieren kann.
  • Eine neue Wohnung soll keine Stufen haben. Mit einem Elektrorollstuhl möchte ich sie erreichen können. Wenn ich schon umziehen muß, muß die neue Wohnung wenigstens barrierefrei sein. Das wäre von Vorteil für meine Assistent_innen.
  • Eine neue Wohnung muß im Wohnviertel sein. Denn meine Eltern (sie wohnen in der Zeppelinstraße), sowie meine jüngeren Kinder (Kantstraße) wohnen hier und leisten mir oft Hilfe. In einer größeren Entfernung (aktuell sind es unter 1000 m) wäre dies nicht mehr gewährleistet. Das wäre von ganz erheblichem Nachteil! Immer wieder treten Stunden auf, die aufgrund höherer Gewalt (Krankheit, Unfall, usw.) kurzfristig nicht besetzt sind. Dann komme ich fast immer auf meine Mutter zurück! Meine erwachsene Tochter könnte übrigens täglich vorbeikommen, denn ihr Weg zur Uni führt dicht an meinem Haus vorbei. Sie wohnt übrigens seit kurzem in der Dortustraße. Früher wohnte sie Bergholzer Straße. Dadurch kann sie mich besser unterstützen.
  • Mittlerweile kennen mich hier alle: Die Nachbarn (direkte, sowie in umliegenden Häusern). Der Pizzadienst um die Ecke, der "Thailänder" am Bahnhof, der Frisör in der Straße, die Lebensmittelläden in der Nachbarstraße, etc. pp. kennen mich und sind bereit, für mich bei Bedarf Ausnahmen zu machen (zum Beispiel Lieferung unterhalb des Mindestbestellwertes). Und wie es sich schon erwiesen hat (so am 27.4.2013), als ich vor dem Haus zu Boden ging. Nachbarn aus dem Haus gegenüber sahen den Vorfall und halfen mir zurück in den Rollstuhl.
  • Jetziger Zustand: Der Nachbarsjunge (15 J.) von zwei Etagen unter mir übernahm half mir wiederholt bei Büroarbeiten (das letzte Mal am 27.10.2012). Mit dem ehemaligen direkten Nachbarn hatte ich die Absprache, dass er mir bei Bedarf assistieren würde, falls eine Assistenz unerwartet ausfällt. Mit dem ehemaligen Nachbarn unter mir habe ich die Absprache, dass Assistenz zwar nicht regelmäßig möglich ist, aber im Ernstfall immer. Die jetzige Nachbarin gegenüber half mir z.B. am 22.11.2013, als sie in einem Notfall mit der Treppenraupe die Feuerwehr rief. Meine aktuelle Assistenz konnte nicht anrufen, denn sie war damit beschäftigt, einen Absturz von mir zu verhindern. Gegenüber von meinem Haus, in der CvO 35, wohnt ein wichtiger Assistent von mir (er ist immer bereit, kurzfristig einzuspringen und im November 2013 hat er 28 Stunden bei mir geleistet). Auf Zuruf (!).
  • Ich benötige ein Assistenz-Zimmer.
  • Ein Raum für meine zahlreichen Hilfsmittel/Gerätschaften als da sind:
    • Motomed (Bewegungstrainer)
    • Aufstehlifter
    • Zwei Rollstühle (ein sogenannter Stehrollstuhl)
    • Treppenraupe
    • Power-Maxx ("Rüttelplatte") - Stehen kann ich zwar nicht mehr darauf, aber ich nutze die antispastische Wirkung des Schüttlers.
    • Toilettenstuhl
  • Ich möchte einen Raum für gesellschaftliches Leben haben. Da ich immobil bin, finden Vereinsversammlungen oft bei mir statt. Und regelmäßig, mittwochs, trifft sich eine ZEN-Gruppe bei mir, um zu meditieren.
  • Ich benötige einen Raum mit Klimaanlage. MS-bedingt bringen mich erhöhte Raumtemperaturen fast um (Uhthoffsches Phänomen). Daher besitze ich eine Klimaanlage und halte mich im Sommer (von Mai bis September) nur in dem klimatisierten Raum auf.
  • Für Physiotherapie im Hausbesuch (zweimal wöchentlich) benötige ich eine Liege (Bobath-Liege). Gegenwärtig habe ich zwar nur ein breites Liegesofa (2 m x 1,40 m), aber das genügt gegenwärtig: siehe
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  • Ich besitze einen Flipper (Pinball). Einmal aus physiotherapeutischen Gründen (ich übe daran das Stehen im Stehrollstuhl, sowie auch die linke Hand), zum anderen spielen meine Kinder gerne an dem Apparat.
  • Ich besitze ein Klavier. Daran spielt meine Tochter (I., 11 Jahre). Sowie meine Mutter, erstens zum üben, zweitens um mich beim singen zu begleiten. Ich habe Gesangsunterricht und gelegentlich Auftritte. Entweder im Rahmen des Gesangsunterrichts, oder bei der Chansonwerkstatt (zweimal jährlich) oder bei sonstigen Gelegenheiten. Wie im Jahr 2013 zum 50. Todestag von Hanns Eisler. (Das war übrigens grenzwertig; heute (11.5.2014) würde ich das nicht mehr schaffen.)
  • Allgemein: Die gesamte Wohnung, das gesamte Umfeld ist auf meine Bedürfnisse optimiert. Mit der Ausnahme, dass meine Wohnung im dritten OG liegt. Das ist aber kein Problem, da ich ohnehin Assistenz benötige und mit Assistenz die Treppe gut bewältigen kann.
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