Mitschrift 19.04.18

Aus cvo6
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Anwesend:

3 Richter*innen S., D., G., Gutachter A., OL mit RÄ D., SR als Assistenz; Herr C. mit RA A.; 6 Zuschauer*innen (AD, AS, EBK, HL, ML, X von der Gegenseite)

Mitschrift vor der Pause

Fragen an den Gutachter gemäß Fragenkatalog vom 20.11.17

Frage an den GA Antwort des GA Sonstiges
Könnte eine neue Wohnung zur Stabilisierung beitragen? Ja, aber es geht um den Umzug und den Wechsel der Lebenssituation.
Eine Rundumpflege ist in jedem Fall unerläßlich.
Es wurden Telefonate mit Herrn Dr. Albert geführt. Wann und wessens Inhalts? Ca. August 2017; vor Erstellung des Gutachtens; Austausch über den neurologischen Status von OL.
Hat es ein fachliches Gespräch gegeben? Ja, siehe oben.
Waren die Unterlagen, die Hr. Lenz beigebracht hat, die gleichen bei Dr. Albert und bei OL? Ja.
Waren die Berichte/Epikrisen als Originale oder Kopien? Es handelte sich um medizinische Unterlagen; an der Echtheit der Kopien gibt es keinen Zweifel. Zwischenfrage RÄ: Worin besteht die Relevanz
War eine Basistherapie ohne Erfolgsaussicht? Medikamente können nicht heilen, sondern nur Schüben vorbeugen. Neben der Frage der Wirksamkeit steht deshalb die Frage der Nebenwirkungen.
Ist die MS bei OL schubförmig oder handelt es sich um einen sekundär chronischen Verlauf? Liegt bei OL eine Spritzenphobie oder liegen Nebenwirkungen vor? Bei der Diagnosestellung geht es um den Verlauf. Was ist es? Wie gehen wir vor? Diagnostische Tests gibt es nicht. Aufgrund der Zusammenschau der Unterlagen stimmt er zu, dass ein sekundär chronischer Verlauf vorliegt.
Es stehen orale Medikamente vor der Zulassung. Damals gab es keine oralen Medikamente. Die Medikamente mussten gespritzt werden und hatten schwerwiegende und zum Teil lebensbedrohliche Nebenwirkungen.
Aufgrund der Studie von MOHR ist auch im MRT nachgewiesen, daß Stressvermeidung zu weniger entzündlichen Veränderungen führt. Das war ganz bemerkenswert; vorher war nur die allgemeine Vermutung: Stress macht krank.
Auch bei chronischen Verläufen sind Schübe möglich.
Bei OL heikle Lokalisation der Herde, Rückenmark durch Entzündungen zerstört; es liegt eine Querschnittssymptomatik vor.
Wodurch genau entsteht oder was verursacht Stress bei einem Umzug von Herrn Lenz? Da müsste man Herrn Lenz fragen.
Möglicher Umzug würde Stress verstärken.
Ein Umzug ist mit Stress verbunden. Zwischenbemerkung meiner RÄ: Selbst wenn alle körperlichen Arbeiten abgenommen werden (müsse ja sowieso) - nach einem Umzug kann Herr Lenz nicht weiter Leben wie bisher.
Welche ethischen Grenzen meint der Gutachter? Es gibt in der Medizin Ethikkomissionen. - Man darf nicht behandeln mit der Möglichkeit zu schaden. (Hippokratischer Eid.)
Ist Herr Lenz nicht mit einer stressfesten und stabilen Psyche ausgestattet? Herr Lenz neigt zum Dissimulieren. Vorliegende Symptome werden verneint, alles ist in Ordnung.
Um ernsthaft antworten zu können: Für einen psychomentalen Status ist ein gesondertes Gutachten erforderlich.
Herr Lenz schreibt auf Twitter selbst, er sei „emotional wie Raufasertapete“. Was bedeutet das „emotional wie Raufasertapete“? Das ist nicht klar. So uneben wie Raufasertapete? Was soll er dazu sagen??
10 Minuten Pause wegen Toilettengang von OL

Mitschrift nach der Pause

Frage Antwort Bemerkung
OL hat eine reaktive Depression. Wie soll es anders bezeichnet werden, wenn OL einerseits sagt, alles wäre in Ordnung, um dann in der nächsten Sekunde in Tränen auszubrechen, wegen der vielen Dinge, die er nicht mehr kann? Das IST eine reaktive Depression.
Frage 18 auf Seite 15 Das glaubt der Gutachter nicht. Auch ein Fahrstuhl würde seine Situation nicht verbessern.
Frage 19 Eine medikamentöse Behandlung ist ausgeschlossen. Sie wirkt nachteilig.
Psychotherapie oder Verhaltenstherapie würde ja, wenn überhaupt, in 6-12 Monaten anfangen. Und wie soll der Psychologe helfen, wenn der Patient kein Interesse hat? Praktisch ist das nicht umsetzbar. Aber selbst wenn die Angst weg wäre, der Stress bleibt, die Depression auch.
Es handelt sich um eine komplizierte neurologische Befundsituation.
Alles hängt an einem Seidenen Faden. Eine geringste Störung könnte katastrophale Folgen haben.
Was macht die Wohnung attraktiv?
Kann es so gemacht werden, daß beide Seiten einen Vorteil haben?
  • Der vorsitzende Richter stellt fest, dass hier eine Lage vorliegt, die nicht zu einer befriedigenden Lösung für alle Seiten führen kann. Die Interessenlage ist zu konträr.
  • Verkündigungstermin des Urteils wird bis zum 31.05.2018 herausgezögert. Den Parteien sollen Gelegenheit haben, eine gemeinsame Lösung zu finden-
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