Inquisition 2

Aus cvo6
Wechseln zu: Navigation, Suche

Nach Joe Majerus

Inhaltsverzeichnis

Die Inquisition - Eine facettenreiche Institution

Table of Contents 1.) Introduction (1) 2.) The Medieval Inquisition (2) 3.) The Spanish Inquisition (3) 4.) The Portuguese Inquisition (5) 5.) The Roman Inquisition (5) 6.) Conclusion (6) 7.) Bibliography (8)

Einleitung

Wenn man/frau das Wort "Inquisition" hört, geht bei fast allen Menschen "die Jalousie herunter". "Inquisition" IST böse, schlecht und gemein. Die Stasi war ein Dreck dagegen.

Wenn wir klären wollen, was genau die "Inquisition" war (ist) und wenn wir wissen wollen, in welchem Umfang das schlechte Bild der Inquisition der tatsächlichen Inquisition entspricht, müssen wir zuerst mal wissen, was das Wort "Inquisition" eigentlich bedeutet.

Der Name kommt vom lateinischen Wort "inquisitio" und dieses Wort bedeutet "Untersuchung". Es wird gewöhnlich verwendet für ein Tribunal, das die katholische Kirche einrichtete, um "Häresie" bzw. abweichende Standpunkte zu untersuchen. [1] Es gab allerdings keine einzelne universelle "Inquisition", im Laufe der Zeit gab es vier Institutionen, deren Zuständigkeit jeweils auf ein bestimmtes geographisches Gebiet beschränkt war. Der Zweck als auch die Methoden der Untersuchung differierten zuweilen sehr stark, so dass jede dieser vier "Inqusitionen" einen ganz individuellen Charakter hatte.

Nichtsdestoweniger gibt es gewisse Übereinstimmungen. Die Institutionen wurden entweder direkt vom "Heiligen Stuhl" gesteuert oder von den lokalen Bischöfen und Gesandten des Papstes. Was das Hauptziel der Untersuchungen betrifft, gab es zwei Motivationen: Das erste Ziel war, die Geständnisse von Häretikern zu erhalten, die angeblich gegen geltendes Kirchenrecht verstießen und die deswegen gezwungen wurden, zu büßen, um ihrer Seele das ewige Leben zu retten. Dies war jedoch eng mit dem zweiten Ziel verbunden, welches hauptsächlich auf die Einheit und zweifelsfreie Autorität der katholischen Kirche zielte. Die katholische Kirche tolerierte keine abweichenden Praktiken und Ideen [2]. Es ist wichtig zu bemerken, daß die Inquisition nicht selber die Bestrafung der Abweichler vornahm (der Grund war, dass Kirchenleuten verboten war, Blut zu vergießen), sondern diese der weltlichen Autorität übergab. [3] Die Kirche selber bevorzugte sehr den Widerruf des Häretikers gegenüber der Hinrichtung, weil ein vom Glauben Abgefallener letztlich mit einem möglichen Versagen von katholischer Lehre und Glauben verbunden werden könnte. [4].

Die mittelalterliche Inquisition

Das Hauptgebiet der ersten Inquisition, der "Mittelalterlichen Inquisition" war das heutige südliche Frankreich und die obere Nordhälfte des jetzigen Italien. Bereits im späten 12. Jahrhundert wurden kirchliche Untersuchungen durch Papst Lucius III. initiiert, um den angeblichen Häresien, zum Beispiel durch die Katharier und die Waldensianer, zu begegnen. [5] Es war der berüchtigte und gewaltsame Albensinger Kreuzzug, der zur offiziellen Gründung der ersten Inquisition 1230 führte, nachdem Papst Gregor IX. die Notwendigkeit einer kontrollierteren Strafverfolgung erkannt hatte. [6] Überwacht durch örtliche Bischöfe und ausgeführt von ausgewählten Kirchenleuten (Mönche), zum Beispiel den Dominikanern [7], entstand eine Organisation, die gründlich Protokoll führen mußte. Gleichzeitig wurde ihr Geltungsbereich sehr umfassend und mächtig. Zuerstmal wurde ihnen das Recht gewährt, das Eigentum von angeklagten Häretikern zu beschlagnahmen; und andererseits hatten sie die alleinige Autorität, Häretiker zu befragen. Das erste Ziel dieser Befragungen war es, den Angeklagten dazu zu bringen, ihre Sünden zu bekennen, um Vergebung zu erhalten. Um Geständnisse zu erhalten, schreckten die Kirchenautoritäten nicht davor zurück zu foltern, auch wenn die Methoden der Folter teilweise eingeschränkt waren (z.B. durfte die Folter nicht zu Tod, Blutverlust oder Verstümmelung führen); tatsächlich wird das übliche Stereotyp von einem skrupellosen Inquisitor nur zu einem sehr kleinen Teil von historischen Dokumenten gestützt. [8] Überdies reichte Folter alleine nicht aus, um ein Geständnis gültig zu machen. Daher war es notwendig, daß der Angeklagte sein Geständnis später wiederholte. [9]

Ein Widerruf führte gewöhnlich zur Erteilung der Absolution, wohingegen ein unterbliebenes Geständnis die Exkommunikation und die Übergabe an die säkulare Gewalt zwecks Hinrichtung nach sich zog. [10] Obwohl die Mittelalterliche Inquisition einige örtliche Fälle wie die Katharaner, Waldensier und Beguinen hatte, sowie berühmte Prozesse (Tempelritter, Jeanne d'Arc) [11], nahm ihr Einfluß allmählich ab, so daß sie gegen Ende des 15. Jahrhunderts in den meisten Gebieten aufgelöst wurde.

  • [2] Kamen, Henry, The Spanish Inquisition: A Historical Revision, London 1997, p. 49.
  • [3] Lea, Henry Charles, A History of the Inquisition in the Middle Ages, Cambridge 1988.
  • [4] Mai, Klaus-RM-|diger, Der Vatikan. Geschichte einer Weltmacht im Zwielicht, KM-vln 2010, p. 272.
  • [5] Peters, Edward, Inquisition. New York, 1988 , pp. 43-47.
  • [6] Peters, Inquisition, pp. 50-58.
  • [7] Mai, Der Vatikan, p. 273.

Die Spanische Inquisition

Die Spanische Inquisition hatte dagegen einen ganz anderen Hintergrund. Nach dem Abschluß der Reconquista (Rückeroberung der iberischen Halbinsel von der nordafrikanischen Besetzung) traten eine große Zahl an Juden (Marrons) und Muslimen (Moriscos) zum Christentum über, als Folge von zunehmenden antisemitischen Krawallen und Verfolgungen. [12] Diese "Neuen Christen" (Conversos) wurden jedoch gegenüber den "alten" oder "reinen" Christen (Limpieza de Sangre) geringgeschätzt. Die Spannungen zwischen diesen beiden Gruppierungen wuchsen sich aus [13]; und daher wurde entsprechend einer Papstbulle 1478 die Inquisition gegründet. [14]

Der Schwerpunkt verschob sich jedoch ziemlich schnell auf Häresie-Angelegenheiten, vor allem auf die Untersuchung von geheimen jüdischen Praktiken, die angeblich von Conversos durchgeführt wurden, die noch immer ihrem alten Glauben anhängen. [15] Unter einem General-Inquisitor machte sich die Spanische Inquisition in scharfer Form daran, eine große Zahl verdächtigter Conversos zu verfolgen [16], sowie andere der Blasphemie Bezichtigte und Anhänger anderer Glaubensrichtungen (z.B. Protestanten). [17] [18]

However, the Spanish investigators usually went about their business by following strikingly thorough and methodical procedures.

Zum einen wurde den Angeklagten die Chance gegeben zu bereuen, bevor die offizielle Untersuchung begann, und eine Festnahme fand nur dann statt, wenn belastende Indizien vorhanden und mehrere Zeugen angehört waren. [19] Folter wurde gewiß angewendet, allerdings nur selten und gewöhnlich nur dann, wenn es ausreichende Indizien gab. [20] Im allgemeinen wurde Folter nur angedroht, ohne sie anzuwenden. [21] In Spanien wurde die anschließende Übergabe an die weltliche Gewalt in einer besonderen Form der öffentlichen Prozession durchgeführt, genannt Autodafe [22]; aufgrund dieser Prozessionen erhielt die Spanische Inquisition später ihr Bild der übermäßigen Gewalttätigkeit, weil besonders in künstlerischen Darstellungen das Autodafe oft verbunden war mit Folter und Scheiterhaufen. [23] In Wirklichkeit war es eher eine Art religösen Rituals, das auf die öffentliche Buße des überführten Häretikers zielte, indem er durch die Straßen geführt wurde, während das versammelte Volk für sie Gebete sprach. [24] Oft wurden auch Gottesdienste für sie gehalten, und die eigentliche Hinrichtung fand erst später statt. [25] Hahaha...

Die Portugiesische Inquisition

Ähnlich in Struktur und Organisation war die Portugiesische Inquisition, die man einen lose verbundenen und starken unabhängigen Zweig der Spanischen Inquisition nennen könnte. Offiziell abgesegnet 1555 durch päpstliche Legitimation wurde es ebenso durchgeführt durch Mönche der katholischen Kirche. Ihre Hauptaufgabe die Verfolgung und Vor-Gericht-Stellung von Sephardischen Juden nach ihrer Vertreibung oder Flucht aus Spanien. Die portugiesischen Inquisitoren trachteten hauptsächlich ebenso danach, Menschen aufzustöbern, die vom Judentum zum Christentum konvertiert waren und verdächtigt wurden, dem katholischen Glauben nicht strikt anzuhängen. [26] Ihre Methode der Fallbehandlung ist größtenteils identisch mit dem spanischen Vorgehen, wobei das Autodafe ebenso ein bedeutender Teil des Gerichtsprozesses war. [27]

Die Römische Inquisition

Man kann sagen, daß die Römische Inquisition die weitreichendste aller Inquisitionen war. Gegründet 1542 zum ursprünglichen Zwecke der Verhinderung der Ausbreitung des Protestantismus wurde es ein bedeutendes Instrument der katholischen Gegenreformation. [28] Organisiert in einer strengen, zentralisierten Hierarchie (Tribunale, Römische Kurie, Kongregation), wobei die letzte Kontrolle und Autorität direkt in der Hand des heiligen Stuhles selber lag [29], spielte die Römische Inquisition eine bedeutende Rolle dabei, den Einfluß von abweichendem Glauben auf der italienischen Halbinsel kleinzuhalten, zumindest im Vergleich zu anderen Ländern. [30]


Organised by a 

strict centralised hierarchy (Tribunals, Roman Curia, Congregation) with the ultimate control and authority resting directly in the hands of the Holy See itself,29 the Roman Inquisition played an essential role in keeping the influence of diverging beliefs on the Italian peninsula rather small (compared to other countries at least).30 Contrary to popular representations, however, the persecution, trial and execution of alleged witches was conducted by secular authorities of the time; and the Roman Inquisition itself only increasingly began to investigate 26 All in all 1175 people were executed between 1540 and 1794 following conviction by the Portuguese Inquisition. Lea, Henry James, A History of the Inquisition of Spain. 27 Lea, Henry James, A History of the Inquisition of Spain, pp. 241-258. 28 Peters, Inquisition, p. 108. 29 Thomsett, Michael, The Inquisition: A History, North Carolina 2010, p. 208. 30 Peters, Inquisition, p. 110. ^L 6 matters involving .magical heresy. from 1600 onwards.31 In addition the main focus lay in later years foremost on issues such as blasphemous behaviour, bigamy and apostasy,32 as well as the denunciation of views differing from established catholic doctrine, of which the trial of Galileo Galilei serves as a demonstrative example. Accordingly the banning or censoring of various religious and scientific works also formed an important part of the Inquisition's field of responsibility.33 In general Inquisitorial investigations were pursued severely and vigorously, yet they were actually less based on torture and violence than upon thorough questionings, the collection of evidence as well as a certain scepticism towards the possible motivation behind an accusation made against a specific person.34 In general torture was only reverted to in cases in which there existed abundant evidence; yet even then its use first had to be approved of by the Holy Office and remained bound to a code of strictly followed rules and procedures.35 Moreover, the tribunals kept detailed records of each investigation and even provided the accused with legal representation during the tria.l36 For more than 300 years the Roman Inquisition thus looked into a variety of cases, although only a relatively small number of these actually ended with a death sentence.37 6.) Conclusion Given the versatile character of the portrayed inquisitions, the question inevitably arises as to how exactly it came to be that they have since been regarded as an invariably evil instrument of the Catholic Church. Ultimately, there certainly are several factors which contributed to this conception, tough perhaps none bore a greater impact upon popular belief than the Protestant movement and its occasional instrumentalisation of the Inquisition as the ultimate evidence of catholic malevolence and repression. Naturally, the rigorous position of many catholic authorities in not tolerating any other 31 Peters, Inquisition, p. 111. 32 Thomsett, The Inquisition: A History, p. 208. 33 Mai, Der Vatikan, pp. 372-373. 34 Peters, Inquisition, p. 111. 35 Thomsett, The Inquisition: A History, p. 211. 36 Thomsett, The Inquisition: A History, pp. 210-211. 37 Thomsett, The Inquisition: A History, p. 212. ^L 7 denominations aided such a view quite significantly, all the more so since Protestants were indeed often classified as heretics and persecuted accordingly; and protestant documents therefore readily portrayed the Inquisition as an utterly inhumane institution. Just as important, however, is that the Inquisition was also embedded into the larger political context of the time, notably by being associated with catholic resistance to religious and intellectual freedom during the Dutch revolt while also being repeatedly criticized by such influential figures as William of Orange.38 Finally, Protestant European Powers usually welcomed unfavourable and potentially exaggerated depictions of its work as an effective tool for arising anti-Spanish sentiments (Black Legend).39 Additionally, the Inquisition as a symbol for Catholic intolerance was also widely promulgated by many famous philosophers (e.g. Voltaire), thinkers and politicians during the time of the Enlightenment, criticizing in particular the suppression of scientific research, intellectual and religious freedom as well as artistic and cultural creativity. Consequently the Inquisition was often portrayed as a source for social, political and economical unrest; and so this largely negative conception found its reflection in many contemporary works of literature and art, with the focus lying in particular on the atrocities committed by the Catholic Church.40 So was the Inquisition ultimately really as violent and atrocious as it is often depicted in popular art and culture? Unquestionably torture and forced coercion were an important part of the respective institutions in dealing with accusations of various sorts, yet with the emphasis here clearly lying on the fact that is was after all really only just one element . usually restricted and infrequently used at that . of the investigation process. Internal hierarchy, order, procedures and methods of the different Inquisitorial bodies really were too complex and indeed multi-faceted for them to be solely associated with terms pertaining to cruelty and death. Far from serving any potentially apologetic revision of the Inquisition's works, since it was after all responsible for the unjustified death of thousands of people guilty of no crime other than sharing different beliefs, a broader and undistorted view of its proceedings is 38 Peters, Inquisition, pp. 133-134/153. 39 Peters, Inquisition, p. 131-144. 40 Peters, Inquisition, pp. 154-156; 189. ^L 8 nevertheless necessary if one aspires to present the overall function and purpose of the Inquisition truly in compliance with the actual historical facts. 7.) Bibliography . Kamen, Henry, The Spanish Inquisition: A Historical Revision, London 1997. . Lea, Henry Charles, A History of the Inquisition in the Middle Ages, Cambridge 1988. . Mai, Klaus-RM-|diger, Der Vatikan. Geschichte einer Weltmacht im Zwielicht, KM-vln 2010. . Perez, Joseph, The Spanish Inquisition: A History, France 2002. . Peters, Edward, Inquisition. New York, 1988. . Thomsett, Michael, The Inquisition: A History, North Carolina 2010. . http://www.etymonline.com/index.php?term=inquisition (Last accessed on December 9th, 2010) ^L

Meine Werkzeuge
Namensräume

Varianten
Aktionen
Navigation
Werkzeuge