Tagesablauf mit und ohne Assistenz

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Mit Assistenz

Vor dem Aufstehen würde mich die Assistenz passiv bewegen. Indem meine Beine mobilisiert werden, nimmt die Spastik ab und das Wohlbefinden steigt (wer das nicht glaubt, frage einen beliebigen querschnittsgelähmten Menschen: es IST angenehm, wenn Extremitäten bewegt werden). Nach der "Morgenroutine" (unten beschrieben), würde mir die Assistenz an das Motomed helfen und ich könnte Arme und Beine bewegen (lassen). Durch die Bewegung wird meine Verdauung angeregt und damit steigt die Wahrscheinlichkeit, daß der Toilettengang "erfolgreich" sein wird.

Nach der Morgenroutine würde ich an den Rechner gehen. Meine Assistenz würde für mich Texte tippen, aktuelle Ablagearbeiten vornehmen (ich bin nicht in der Lage, mit Aktenordnern zu hantieren) und hat dann "Bereitschaft" bzw. kümmert sich um die hauswirtschaftliche Versorgung. Bereitschaft deswegen, weil ja, wie schon so oft, "nichtplanbare Bedarfe" auftreten. Spätestens wenn mir die Urinflasche aus der Hand rutscht oder umkippt und es dadurch eine "Überschwemmung" gibt, ist das offensichtlich.

Mittagsroutine

Abendroutine

Nachtdienst


Ohne Assistenz

Ich kann ohne ein Mindestmaß an Assistenz nicht mehr leben. Ich benötige zwangsläufig morgens jemanden, der mich mit dem Personenlifter in den Rollstuhl (Stehrollstuhl) hebt und die "Morgenroutine" durchführt (d.h. waschen und sonstige Hygiene, anziehen, Kompressionsstrümpfe anlegen, Frühstück machen, Toilettengang). Mich dann an den Schreibtisch fährt und den Computer anschaltet. Die Trinkflaschen müssen nachgefüllt und die Urinflaschen entleert, etwas zum Essen für den Tag an den Schreibtisch gestellt werden. Wenn ich jetzt jemanden in Rufbereitschaft habe (Eltern, Nachbarn), dann kann ich den Tag existieren. Dank Internet, Urinflaschen, Stehrollstuhl, Trinkflaschen und der notdürftig gebrauchsfähigen rechten Hand muß ich mich nicht langweilen und kann die nächsten Stunden überstehen. Vorausgesetzt, es treten keine "nichtplanbare Bedarfe" auf. Dann muß die Rufbereitschaft ran...:-(

Irgendwann sind aber in jedem Fall meine vier bereitstehenden Urinflaschen gefüllt. Jetzt brauche ich unabdingbar jemanden zur "Abendroutine" (d.h. Abendessen, Hygiene, Kompressionstrümpfe ausziehen, Urinflaschen leeren). Anschließend stellt er/sie mich wieder an den Schreibtisch.

Es gehört zu dem wenigen mir verbliebenden "Luxus", daß ich alleine und selbstbestimmt zu Bett gehen kann: Nachtablauf_mit_und_ohne_Hilfe.

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